„Burghausen ist den Einsatz wert“

Heinz Donner steht zu seinen Kanten und sieht sich als Wein, der erst beim zweiten Schluck schmeckt

Aus dem Burghauser Anzeiger vom Sa. 18.05.:

Burghausen. „Wenn nicht jetzt, wann dann“ steht in großen Lettern neben einem Foto von Heinz Donner, das groß an der Bühne des Bürgersaals hängt. Der Bürgermeisterkandidat des CSU-Ortsverbands hat am Donnerstag ins Bürgerhaus eingeladen, um sich der Öffentlichkeit vorzustellen. Aber dabei bleibt es nicht. Die CSU eröffnet jetzt auch schon den Wahlkampf. Auf der Leinwand erscheinen Burghauser Bürger, die sagen, warum sie Heinz Donner bei der Wahl am 15. März nächsten Jahres zum Bürgermeister wählen wollen. Freunde, Mitglieder der Herzogstadt, dessen Vorsitzender er ja ist und auch einige Parteimitglieder stellen Eigenschaften von Donner heraus, die ihn für das Amt auszeichnen.

Der Abend ist bestens vorbereitet, und der große Bürgersaal ist mehr als voll. Es müssen sogar noch Stühle hereingetragen werden. Die CSU will offensichtlich beweisen, dass sie der SPD durchaus Paroli bieten, ja sie vielleicht sogar ins zweite Glied verdrängen kann. Hatte sich doch auch SPD-Bürgermeisterkandidat Florian Schneider im Bürgersaal der Öffentlichkeit vorgestellt und eine große Veranstaltung organisiert.

v.l.: Heinz Donner mit Frau Claudia und Sohn Daniel (Foto: Gerhard Hübner)

Die CSU macht es nun ähnlich. Das Musikduo „Downtown“ stimmt die Gäste auf den Abend ein und unterhält anschließend im Foyer, wo die Gäste zwanglos beisammen sind. Die Reden selbst sind kurzweilig. Geistreich und charmant führt CSU-Geschäftsführer Martin Unterstaller in den Abend ein und zitiert gleich Landrat Erwin Schneider, demzufolge lange Begrüßungen wegen ihrer Dauer einen hohen volkswirtschaftlichen Schaden verursachen. So belässt er es beim Landrat und MdL Dr. Martin Huber. Gleich wird Unterstaller politisch und betont: „Wir brauchen mehr Menschlichkeit im Rathaus und einen Bürgermeister, der verbindet und nicht trennt. “ In den kommenden Jahren gehe es darum, Burghausen zukunftssicher zu machen. Dazu müssten auch Netzwerke aufgebrochen werden. „Netzwerke sind wichtig, aber man kann es auch übertreiben“, so Unterstaller.

Die Choreografie des Abends führt dann Stephan Lindhuber, stellvertretender Vorsitzender der Herzogstadt, fort und porträtiert den Kandidaten ausführlich. Er nennt Heinz Donner „durchsetzungsstark und dennoch herzlich“, sieht ihn als „Burghauser mit Leib und Seele“. Auf den ersten Blick wirke Donner oft kühl und unnahbar, ja es werde ihm sogar Arroganz vorgehalten. Lindhuber sieht ihn anders. Heinz Donner habe Ecken und Kanten und ein gesundes Selbstbewusstsein, aber auch Respekt für andere Menschen. Er sei nicht weich gespült, was ja eine Voraussetzung dafür sei, richtige Entscheidungen zum Wohl der Stadt und der Bürger zu treffen. „Heinz Donner ist ein Macher, ein Anführer, aber auch ein guter Teamplayer“, so Lindhuber.

Nach dieser Steigerung folgt der Höhepunkt – die Rede des Kandidaten. Ein bisschen aufgeregt scheint Donner schon zu sein, Schweißperlen treten ihm auf die Stirn, er ist – zumindest noch – kein routinierter Redner. Aber wie er da am Pult steht, wirkt er authentisch und kann beim Publikum auf dem wichtigsten Feld punkten – der Glaubwürdigkeit. „Ich bin Heinz Donner und Ihr Bürgermeisterkandidat für 2020. Das bedeutet für mich zwar viel Arbeit, aber ich trete an, weil es Burghausen wert ist.“

Heinz Donner bei der Vorstellungsrede im Bürgerhaus (Foto: Gerhard Hübner)

Dann erzählt er aus Kindheit und Jugend, wie er von den Großeltern erzogen wurde, weil die geschiedene Mutter arbeiten gehen musste. Er zählt die Stationen seines Lebens auf, darunter die Hochzeit mit Claudia Pilzweger am 15. März 1985 und fügt süffisant hinzu: „Ja, ich bin immer noch mit der gleichen Frau verheiratet und werde am Wahlabend in jedem Fall feiern, weil wir dann 35. Hochzeitstag haben.“ Donner erzählt auch Persönliches, dass seine Großmutter, die ihn großgezogen hat, in seinen Armen starb und dass er eigentlich zunächst Polizist werden wollte, sich aber wegen familiärer Gründe – beide Großeltern wurden zu Pflegefällen – für die Ausbildung als Finanzbeamter in Burghausen entschied. Die anfängliche Anspannung des Kandidaten hat sich gelegt, Donner zeigt auch Humor, als er auf die ihm nachgesagten Ecken und Kanten eingeht und dazu bemerkt, die seien inzwischen von Rundungen überzeichnet. Dennoch: Er wolle nicht jedermanns Liebling sein, eher wie ein guter Wein, der auch erst beim zweiten Schluck schmeckt.

Dann geht Donner auf Themen ein. Die Unterstützung der Vereine sei ihm wichtig, Vorsitzende dürften nicht um Zuschüsse betteln müssen. Beim Salzachzentrum spricht er sich für eine Quartierslösung mit Büros und Wohnungen aus. Aber das Grundstück gehöre nicht der Stadt, ein Ankauf scheide derzeit wegen der Preisvorstellungen aus: „Da darf sich Burghausen nicht über den Tisch ziehen lassen.“ Zum Krankenhaus stellt Donner nur in Frage, ob sich ein solches überhaupt rentieren muss. Sinnvoll hält er den Bau von Mehrgenerationenhäusern. „Da profitieren Kinder und Großeltern gleichermaßen“. Am Ende ist die Stimmung im Saal bestens. Langer Beifall gilt dem Kandidaten, Bravo-Rufe ertönen, und Heinz Donner muss viele Hände schütteln und Umarmungen über sich ergehen lassen. rw

Quelle: Burghauser Anzeiger

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