Prinzip Leistung vor Lohn
CSU wählt Vorstand neu – Berichte über die Jahre 2019 und 2020 klingen nachdenklich
Burghausen. Es war eine klare Sache: Mit 21 Ja-Stimmen bestätigten die Mitglieder des Burghauser CSU-Ortsverbandes am Montag im Helmbrechtsaal ihren bisherigen Ortsvorsitzenden Bernhard Harrer in seinem Amt. „Wir werden alles versuchen, um die Stadt Burghausen weiterzuentwickeln“, so Harrer.
Unter der Regie von Wahlleiter Walter Göbl, sprachen die CSU-Mitglieder auch Harrers bisherigen Stellvertretern Manfred Hofbauer und Jörg Schmitzberger das Vertrauen aus. Neu im Kreis der stellvertretenden Ortsvorsitzenden ist Angelika Weiß. Die bisherige Beisitzerin übernimmt den Posten von Richard Noll, der nicht mehr antrat.
Wie bei der zurückliegenden Wahl, stimmten die CSU-Mitglieder auch jetzt für Manuela Eglseder und Andrea Hecht als Kassiererin bzw. Schriftführerin. Als Beisitzer fungieren Roman Bauer, Doris Bruckmeier, Simon Geith und Simone Reng. Zu den weiteren Beisitzern zählen Richard Kreil, Michael Moser, Robert Oberbuchner und Gerfried Schmidt-Thrö, die diesem Kreis neu angehören. Als Kassenprüfer gewählt wurden Anton Eglseder und Gretl Schiedermaier. Die neuen Aufgaben eines Digitalbeauftragten bekleidet David Broz.
Vor der Vorstandswahl hatte Harrer 2019 und 2020 Revue passieren lassen. „Diese Zeit war von der anstehenden Kommunalwahl und natürlich Corona geprägt.“ Der Ortsverband sei für die Wahl gut aufgestellt gewesen. „Dennoch ist es nicht so gelaufen, wie wir erwartet haben“, führte Harrer aus. Trotz zahlreicher Veranstaltungen, die sich mal an die Jugend, mal an die älteren Mitbürger richteten, sowie vieler Flyer, Prospekte und Anzeigen, sei die CSU nicht so an die Menschen herangekommen. „Die Analyse, warum das so war, steht noch aus“, bekannte Harrer offen. Das sei dem Lockdown geschuldet. Harrer, Fraktionssprecher im Stadtrat, sieht diese Analyse als eine der ersten Aufgaben an, die der frisch gewählte Vorstand angehen muss. In Summe hat der Burghauser Ortsverband in den Jahren 2019 und 2020 etwa 42200 Euro in den Kommunal-Wahlkampf investiert.
Auch der Zweite Bürgermeister Norbert Stranzinger griff in seinem Bericht noch einmal die Kommunalwahl auf. „Das Ergebnis war schwer zu verdauen. Wir mussten einige Tränen trocknen“, führte er aus. Er sei der Meinung gewesen, dass der CSU-Ortsverband die stärkste Kandidatenliste hatte, seitdem er dabei ist.
Dann richtete Stranzinger den Blick nach vorn und sprach einige Themen an, die aktuell im Stadtrat besondere Aufmerksamkeit haben bzw. in Zukunft für die Stadt wichtig werden. „Die Ortsumfahrung ist ein Kernthema, bei dem man dranbleiben und ganz genau hinschauen muss. Wir brauchen diesen Lückenschluss“. Gedanken machte sich Stranzinger zudem über die Balance zwischen Fußgängern, Rad- und Autofahrern und dem Lkw-Verkehr in Burghausen. „Da muss man die Bürger beteiligen und gut zuhören, was sie sagen.“ Weiter sprach Stranzinger die im März 2022 anstehende Sanierung der Salzlände an. „Die Baustelle ist ein Muss, auch wenn sich keiner so eine Baustelle vor der Haustür wünscht und schon gar nicht sechs Monate lang.“
Toll, betonte der CSU-Stadtrat, sei die Unterstützung der Vereine durch die Stadt. Er monierte allerdings, dass durchaus kritische Bemerkungen fielen, wenn mal das eine oder andere Jahr weniger Geld fließe. „Ich fände es toll, wenn Leistung vor Lohn gestellt werden würde“, sagte Stranzinger. Obwohl er im Ruhestand ist, sei er als Vorsitzender des TV 1868 Burghausen einer der jüngsten Vorstände. „Das sollte eigentlich anders sein.“
Im Vortrag des CSU-Landtagsabgeordneten Martin Huber spielten Klimawandel und Digitalisierung eine große Rolle. „Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Umwelt steigt in der Bevölkerung.“ Allerdings wolle sich die CSU nicht allein auf das Thema Klimaschutz konzentrieren, sondern auch eine zuverlässige Energieversorgung und deren Bezahlbarkeit gewährleisten. Mit dem neu gewählten Vorstand des CSU-Ortsverbands Burghausen stehe für all die kommenden Aufgaben ein starkes Team bereit, schloss Huber seine Rede. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“ − sts
- Burghauser Anzeiger