Kindergärten bleiben kostenfrei
Auch für die Hortteilnahme müssen Eltern wie bisher schon zahlen. 3. Bürgermeister Norbert Stranzinger plädierte hier dafür, bei einzelnen Problemfällen zu helfen.
Aus dem Burghauser Anzeiger vom 23. Juni 2017
Stadtrat beschließt Gebührenübernahme bis zum Jahr 2020 – Krippenplätze und Hort kosten wie bisher
Burghausen. Bei jungen Familien kann Burghausen weiterhin mit kostenfreien Kindergartenplätzen punkten. Der Stadtrat hat am Mittwoch beschlossen, wie bisher schon, die Kindergartengebühren komplett zu übernehmen. Eltern brauchen somit in Burghausen nichts zu bezahlen, der Kindergartenbesuch bleibt kostenfrei. Das gilt jetzt bis 2020, wenn ein neuer Stadtrat gewählt wird. Der sollte dann neu entscheiden können, so die Meinung im Gremium. Der Beschluss zur Kostenübernahme fiel einstimmig. Die Entscheidung ist den Räten offensichtlich leicht gefallen, auch deshalb, weil die Finanzlage der Stadt wie auch die Aussichten gut sind.
Rund 300 000 Euro macht die Entscheidung zur Kostenübernahme im Stadtsäckel aus. Die Befristung auf drei Jahre im Beschluss erfolgte auch deshalb, weil die Stadt mit Änderungen auf Landesebene rechnet, sprich, dass der Staat analog den Schulen auch den Besuch eines Kindergartens übernimmt und für die Kosten aufkommt. Laut Stadtverwaltung ist Burghausen neben Unterföhrung derzeit einzige Kommune in Bayern mit kostenfreien Kindergärten.
Familienreferentin Doris Graf drückte ihre Freude über den Stadtratsbeschluss aus, sprach von einem „Geschenk für junge Familien“ und vertrat die Auffassung, die Stadt sollte noch mehr mit dieser Sozialleistung werben, auch um gute Mitarbeiter für die Industrie nach Burghausen zu holen. Zudem sprach sie die Hoffnung aus, dass betuchte Eltern für Aktionen und Veranstaltungen ihrer Kindergärten spenden. In der Vorberatung hatte Stadtrat Norbert Englisch auch auf Auswirkungen zur Verjüngung der Stadt hingewiesen, die mit der Förderung beeinflusst werde. Für die anderen Fraktionen signalisierten Bernhard Harrer und Dr. Klaus Blum Zustimmung.
Krippenplätze kosten dagegen wie bisher schon. Die Fraktionen hatten zwar auch hier eine Kostenübernahme überlegt. Insbesondere war hier der Wunsch laut geworden, eine soziale Komponente einzubauen. Gegen den damit verbundenen Verwaltungsaufwand sprachen sich allerdings die Kindergarten-Leiterinnen aus. Eine Übernahme der Kosten hätte die Stadt weitere 170 000 Euro gekostet.
Auch für die Hortteilnahme müssen Eltern wie bisher schon zahlen. 3. Bürgermeister Norbert Stranzinger plädierte hier dafür, bei einzelnen Problemfällen zu helfen.
Gesprochen wurde auch über die Personalsituation. Die ist in Burghausen auch deshalb gut, weil die Stadt jungen Menschen Praktika anbietet und dafür je Praktikanten rund 10 000 Euro im Jahr zusätzlich ausgibt. 16 Praktikanten verstärken derzeit das Team. Eine positive Folge davon ist auch: Aus diesem Kreis rekrutieren sich künftige Erzieherinnen, Burghausen ist bei ihnen bekannt als Arbeitsort gefragt.
Was künftigen zusätzlichen Raumbedarf betrifft, so sieht der Bürgermeister den Schwerpunkt im Südwesten, auch wegen den Neubaugebiets an der Burgkirchener Straße. rw
- Burghauser Anzeiger