Jünger und stärker

Die Kommunalwahlen 2020 schwebten als großes Thema über der Versammlung der CSU, nur angeschnitten aber wurde die Frage nach einem Bürgermeister-Kandidaten, den die CSU sicher stellen wird. Die Zeit für einen Wechsel sei gekommen, so Harrer. „Wir geben den Burghausern die Möglichkeit zu einer Zäsur.“

Aus dem Burghauser Anzeiger vom 26. April 2017

Personell verstärkt blickt die CSU-Vorstandschaft auf die Kommunalwahl 2020 – Noch kein Bürgermeister-Kandidat

Burghausen. Die CSU-Vorstandschaft wird jünger und personell stärker: Das ist das Ergebnis der Jahreshauptversammlung des Ortsverbands am Montagabend. Kämpferisch und aktiv will die CSU die 2,5 Jahre bis zur Wahl 2020 ausfüllen – so viel machte sie klar. Fünf neue Vorstandsmitglieder wurden gewählt, die Spitze bleibt mit Bernhard Harrer bestehen.

Eine Art 3-Punkte-Plan präsentierte Harrer, mit dem die CSU wieder mehr in den Fokus der Bevölkerung gelangen soll bzw. bereits gelangt ist. Seit er die Führung des Ortsverbands übernommen habe, arbeite man daran: Erstens sei die Vorstandschaft wieder stärker aktiviert worden, was durch einen zusätzlichen dritten Stellvertreter des Vorsitzenden nun noch verstärkt wurde. In einem zweiten Schritt wollte man die Mitglieder des Ortsverbands wieder stärker einbinden und informieren. So habe man neben dem monatlichen Stammtisch auch öffentliche Vorstandssitzungen abgehalten. „Ein Novum, das aber gut angenommen worden ist“, so Harrer bei der Jahreshauptversammlung. Als dritten Schritt will man weiterhin die Bevölkerung mitnehmen. Dies sei, so Harrer, mit der Reaktivierung des Infoblattes „Der Burghauser“ bereits geschehen.

Die Kommunalwahlen 2020 schwebten als großes Thema über der Versammlung der CSU, nur angeschnitten aber wurde die Frage nach einem Bürgermeister-Kandidaten, den die CSU sicher stellen wird. Die Zeit für einen Wechsel sei gekommen, so Harrer. „Wir geben den Burghausern die Möglichkeit zu einer Zäsur.“ Mit wem diese Möglichkeit gegeben werden soll, darüber hielt sich Harrer bedeckt. Das würde zunächst intern bestimmt und dann an Mitglieder und Öffentlichkeit getragen.

Die Wahl der Vorstandschaft war der spannendste Punkt der Jahreshauptversammlung. Vier Mitglieder schieden aus: Gretl Schiedermaier und Eberhard Tzschoppe machen Platz für jüngere Mitglieder, bleiben aber in der CSU aktiv. Andrea Asenkerschbaumer geht beruflich nach Rosenheim, auch Jörg Nürnberger verlässt die Burghauser CSU aus beruflichen Gründen. Überraschungen gab es keine bei der Wahl, alle von Wahlleiter Walter Göbl vorgeschlagenen Kandidaten wurden gewählt (Ergebnisse s. Ende des Artikels).

Den Kassenbericht legte Manuela Eglseder vor. Demnach liegt der aktuelle Kontostand bei über 18 000 Euro, was einem Plus von 4300 Euro in zwei Jahren entspricht. Die Kasse wurde von Anton Eglseder und Johann Kaltenmarkner geprüft, die Entlastung der Vorstandschaft erfolgte einstimmig.

Über die neuesten Entwicklungen im Stadtrat und in der CSU-Fraktion berichtete Paul Kokott. Er lobte dabei, dass die Stadt Burghausen dank der guten finanziellen Ausstattung in den vergangenen Jahren viele Vorhaben umgesetzt hat, darunter die FH-Zweigstelle Campus Burghausen, das Güterverkehrszentrum oder die anstehende Verlegung des Bauhofs nach Lindach. Kritisch äußerte er sich zum Thema Innere Sicherheit, das, so Kokott die CSU erst auf die Tagesordnung im Gremium gebraucht habe. So plädierte er einmal mehr für die Videoüberwachung, da sich viele Menschen durch „Kriminalität, Vandalismus und lautstarkes Auftreten kleiner Minderheiten im öffentlichen Raum“ bedroht fühlen würden.

Als Gast war Landtagsabgeordneter Dr. Martin Huber eingeladen worden, der den guten Kontakt zur Burghauser CSU betonte. In seiner Rede verteidigte er die Linie der CSU, sei es beim Thema Obergrenze für Flüchtlinge, beim Begriff Leitkultur oder beim Ablehnen der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei. Auch die Nachricht des Tages, dass Horst Seehofer nun doch als Ministerpräsident und CSU-Parteichef weitermacht, kommentierte Huber: „Er füllt den Landesvater aus, wie es kaum ein Zweiter könnte“, so Huber und lobte dessen „Durchschlagskraft“ in Berlin.

Mit Ehrungen langjähriger Mitglieder endete eine harmonische Jahreshauptversammlung. Geehrt wurden: für 60 Jahre Mitgliedschaft Bartholomäus Aicher, für 45 Jahre Walter Schmied, Gerhard und Elisabeth Hübner, für 40 Jahre Heino Brodschelm und Wastl Wohlmannstetter, für 30 Jahre Anton Schütz. cts

Der neue Vorstand1. Vorsitzender: Bernhard Harrer; stellvertr. Vorsitzenden: Richard Noll, Manfred Hofbauer, Jörg Schmitzberger; Schatzmeistern: Manuela Eglseder; Schriftführer: Florian Goldmann; Beisitzer: Josef Auer, Roman Bauer, Isabelle Brodschelm, Heinz Donner, Barbara Henke, Frank Kokott, Christian Konnerth, Martin Lengfellner, Josef Weindl; Geschäftsführer: Martin Unterstaller

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