Wirkt zu hohes Gras als Spielbremse?
CSU Stadtrat Klaus Straußberger hat das Bräugartl in der letzten Hauptausschuss-Sitzung angesprochen. Das Thema wurde anschließend am 09. Juni in einem großen Bericht im Burghauser Anzeiger aufgegriffen.
Nun hat sich Klaus Straußberger nochmal ausführlich zum „naturbelassenen Zustand“ des Bräugartls geäußert. Dabei geht er auf die Beweggründe für seine Anfrage im Hauptausschuss ein. Er sieht die Argumente von Bürgermeister Hans Steindl (SPD) und Familienreferentin Doris Graf (SPD) kritisch und zählt mögliche Probleme auf. Am Schluss macht er einen Vorschlag wie beide Sichtweisen vereint werden könnten.
CSU-Stadtrat Klaus Straußberger im frisch gemähten Bräugartl (Foto: G. Hübner)
Klaus, der Artikel hat große Wellen geschlagen. Wusstest du im Vorhinein davon?
Klaus: Ich war total überrascht, dass meine Anfrage im Hauptausschuss eine derartige Pressemeldung auslöste. Der Presseartikel führte unter anderem dazu, dass ich am Erscheinungstag am sehr frühen Vormittag von einer Burghauser Bürgerin angerufen wurde, welche befand, dass das Thema genau richtig und wichtig war. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt die Zeitung noch gar nicht gelesen. Die Anruferin sprach von der derzeitigen Zeckengefahr und vorhandenem Hundekot in der Wiese. Der Leiter der Burghauser Lokalredaktion, Rainer Wetzl, meinte in einem Gespräch mit mir bei der Stadtratssitzung am Mittwoch, dass dies ein sehr heikles Thema sei.
Wie kamst du dazu, die ungemähte Rasenfläche des Bräugartl anzusprechen?
Klaus: Am Wochenende vor der HA-Sitzung hatten wir Besuch und wir machten uns auf den Weg an der Salzach entlang nach Raitenhaslach zu spazieren. Der Weg führte vom Parkplatz am Finanzamt durch das Bräugartl, welches ich unseren Gästen zeigen wollte in seiner Eigenschaft als Aufenthaltsort für Familien und Spielplatz für Kinder. Zu diesem Zeitpunkt saß eine Familie mit ihren Kindern an dem vorhandenen Tisch, keines der Kinder war in der von ca. einem halben Meter hohen Gras bewachsenen Wiese. Diese Unberührtheit stellte ich am Mittwoch, kurz vor der HA-Sitzung, nochmals fest und entschloss mich, den Zustand des Bräugartl zur Sprache zu bringen.
Bürgermeister Hans Steindl hat argumentiert „Es ist doch schön, wenn wir auch Plätze haben, an denen die Kinder anders spielen und sich zum Beispiel in hohem Gras verstecken können“. Kannst du dieser Argumentation folgen?
Klaus: Dass es für Kinder schön ist, sich im hohen Gras verstecken zu können verstehe ich. Es bedarf jedoch in diesem Fall auch der Aufmerksamkeit der Eltern. Wenn die Auffassung von Hans Steindl Priorität hat und man die Aussage der Familienreferentin Doris Graf hinzufügt, dann meine ich, dass das Bräugartl groß genug ist, um einen Teil davon zu mähen und einen anderen Teil unberührt zu lassen.
Es ist jedoch zu hoffen, dass keine Klagen aufkommen wegen Zeckenbissen und Hundekotverschmutzungen, geschweige denn, dass der Bewegungsdrang der Kinder zu elterlichen Aufregungen führt, weil das Kind außer Sicht- und Rufweite gelangt ist. Die Salzach ist nahe!