40 Jahre Partnerschaft: Herzlicher Empfang in Fumel

3. Bürgermeister Norbert Stranzinger, Altbürgermeister Fritz Harrer und die CSU-Stadträte Klaus Straußberger und Gerhard Hübner nahmen an den Feierlichkeiten in Fumel (Frankreich) anlässlich des 40. Jubiläums der Städtepartnerschaft teil. Harrer – einer der Mitbegründer der Partnerschaft – sprach in Vertretung des verhinderten 1. Bürgermeisters Hans Steindl beim abschließenden Festabend. Stranzinger überreichte den Gastgebern die offiziellen Geschenke der Stadt Burghausen (Rosen aus Glas, gefertigt vom Burghauser Glasbläser Siegi Franz).

Aus dem Burghauser Anzeiger vom 22. Juli 2015

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Die Big Band des Kurfürst Maximilian Gymnasiums vor ihrem Konzert am Nationalfeiertag. − Foto: Koller

Burghausen. Was für ein Empfang: So viele Bürger aus den fünf französischen Partnergemeinden Fumel, Montayral, Monsepron-Libos, Condezaguyes und St. Vite waren gekommen, um die Burghauser Abordnung in Fumel zu begrüßen, dass diese in der Unterzahl waren. Die Burghauser besuchten die Partnergemeinden anlässlich des 40. Jubiläums der Städtepartnerschaft.

In seiner Begrüßungsrede stellte der Bürgermeister von Fumel, Jean Louis Costes, heraus, dass die Partnerschaft mit Burghausen einen hohen Stellenwert genieße. Beim darauf folgenden „Glas der Freundschaft“ wurden alte Bekanntschaften erneuert und neue geknüpft.

Die 40-köpfige Delegation bestand aus Mitgliedern des Stadtrats, des Städtepartnerschaftvereins und der Big Band des Kurfürst-Maximilian-Gymnasiums. Am Nationalfeiertag umrahmten die jungen Musiker unter ihrem jung gebliebenen Leiter Wolfgang Pietsch zunächst musikalisch gekonnt den Aperitif nach der offiziellen Parade. Am Abend legten sie dann anlässlich eines bayrischen Aperitifs mit Bier für die französischen Freunde nach. Die Fumeler waren begeistert. Wiederum zeigte sich, das Musik eine Sprache ist, die alle Grenzen überwindet.

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Die Burghauser Delegation wurde überaus herzlich im Gästehaus der Stadt Fumel begrüßt. − Foto: Hübner

Leider mussten die Burghauser erfahren, was die derzeitige schlechte wirtschaftliche Situation in Frankreich heißt. Bürgermeister Costes, der auch Abgeordneter der französischen Nationalversammlung ist, gab ganz konkrete Einblicke: Ein Sechstel der Fumeler ist arbeitslos, bei den Jugendlichen ist es sogar ein Viertel. Erst zum 31. Dezember 2014 gingen 500 Arbeitsplätze im Parkettwerk verloren – sehr viel, da die Agglomeration Fumeloise nur etwa 10000 Einwohner hat. Hinter diesem großen Problem tritt für den Bürgermeister alles andere in den Hintergrund.

Ein bleibendes Erlebnis für die Burghauser war der Nationalfeiertag. Am Vorabend gab es ein gemeinsames Abendessen von über 300 Menschen auf dem Kirchplatz, dann wurde getanzt. Es war mit der Parade der Feuerwehr, gefolgt von einem Korso von Oldtimer-Autos in der Hauptstraße mächtig was los. Und das abendliche Feuerwerk zum Abschluss ließ das Rathaus von Fumel in vielen Farben leuchten, natürlich auch in blau – weiß – rot.

Besuche in die Umgebung wie zur Burg Bonaguil, in die Stadt Cahors, zur unterirdischen Grotte von Pech nach Merle oder zum Wochenmarkt in Libos rundeten das Programm ab.

Beim abschließenden Festabend wurde das 40-jährige Bestehen der Verbindung gebührend gewürdigt. In seiner Ansprache stellte Bürgermeister Costes die Bedeutung der Verbindung zwischen den Gemeinden für das Zusammenwachsen Europas heraus und verwies auf die unterschiedliche Bedeutung der Wörter in den beiden Sprachen. Das deutsche „Partnerschaft“ sei rationaler als das französische „Jumelage“, das wesentlich emotionaler sei („Verschwisterung“). Die Verbindung sei gewachsen durch engagierte Damen und Herren aus den verbundenen Kommunen, nicht zuletzt Uwe Kersten. Altbürgermeister Fritz Harrer sprach in Vertretung des verhinderten Hans Steindl. Gerade jetzt, in der Zeit vieler Konflikte, müsse Europa zusammenhalten. Auch die Bevölkerung sei aufgerufen, die freundschaftlichen Beziehungen immer wieder zu stärken.

Claude Rücker, der frühere 2.Bürgermeister von Fumel und Mitbegründer der Partnerschaft, erzählte von den Schwierigkeiten zu Beginn der Jumelage, der Bevölkerung die Beziehungen zu einer deutschen Stadt nahe zu bringen, da doch viele Familien unter Deutschen gelitten hätten.

Hans Koller, der Vorsitzende der AG Fumel im Städtepartnerschaftsverein, gratulierte Fritz Harrer und Claude Rücker für ihre Saat, die so gut aufgegangen ist. „Aber zufrieden zurücklehnen dürfen wir uns jetzt nicht.“ Gerade jetzt, wo nationalistische Bestrebungen wieder stärker werden, sei die Begegnung der Menschen über die Grenzen hinweg eine wirkungsvolle Abhilfe gegen solche Gedanken.

Neben den Reden gab es natürlich auch Geschenke. Den eigens angereisten Bürgermeistern Christa Seemann und Norbert Stranzinger wurden Schokoladen-Modelle der Burg Bonaguil überreicht, die Fumeler Bürgermeister erhielten Wein-Karaffen mit einer Gravur der Burghauser Burg.

Ab 16. September gibt es ein Wiedersehen, wenn die Fumeler nach Burghausen kommen.

- CSU Burghausen