Neujahrsempfang der Mittelstandsunion
Christine Burkhart (Vorsitzende der Mittelstandsunion) bei der Neujahrs-Ansprache
Am Sonntag 10.01.2016 fand im Burghauser Stadtsaal der traditionelle Neujahrsempfang der Mittelstandsunion statt. Die Vorsitzende Christine Burkhard konnte den Präsidenten des Bayerischen Handwerktages, Georg Schlagbauer begrüßen. Thema seines Vortrages: Umbruch unserer Gesellschaft? Chancen und Herausforderung für den Mittelstand. Unter den ca. 500 Gästen aus Politik und Wirtschaft waren zahlreiche Burghauser Mandatsträger vertreten.
v.l.: Jochen Englmeier (Stellv. Vorsitzender Mittelstandsunion Altötting), Georg Schlagbauer (Präsident des Bayerischen Handwerktages), Jörg Schmitzberger (CSU Burghausen), Manuela Eglseder (CSU Burghausen, Kreistag), Bernhard Harrer (1. Vorsitzender CSU Burghausen), Helga Wimmer (Kreishandwerksmeisterin), Christine Burkhart (Vorsitzende der Mittelstandsunion) und Albert Pollety (Stadtrat Altötting)
Aus dem Burghauser Anzeiger vom 11. Januar 2016
Mittelstand – die Stütze der Wirtschaft
Neujahrsempfang der Mittelstands-Union mit Georg Schlagbauer, Präsident des Bayerischen Handwerkstages
Burghausen. Mittelstand und Handwerk sind untrennbar miteinander verwoben und in ihrer Struktur unverzichtbare Stützen der bayerischen und deutschen Wirtschaftsordnung. Das machten sowohl die Kreisvorsitzende der Mittelstands-Union Christine Burghart in ihrem Grußwort als auch der Festredner beim Neujahrsempfang, Georg Schlagbauer, am Sonntagvormittag im Burghauser Stadtsaal deutlich. Beide legten der Politik ans Herz, sich auf diesen Stellenwert des Mittelstands und seiner Unternehmen bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen zu besinnen.
Christine Burghart bekannte sich außerdem zum Auftrag der Mittelstands-Union, den gesellschaftlichen Dialog zu den Themen der Zeit zu führen, Impulse zu geben und Gespräche anzuregen. Im vergangenen Jahr fanden der Jahresauftakt zum Thema Online-Handel, aber auch Gespräche zur Bedrohung durch Terror und weiteren aktuelle Herausforderungen im Kreis gute Resonanz. Für die Zukunft sieht Christine Burghart die Themen Asyl und Flüchtlinge, Terrorgefahr, Fachkräftemangel, VW-Skandal und seine Folgen, aber auch TTIP und Wohnungsmangel im Brennpunkt.
Der oberbayerischen Handwerkskammer gratulierte sie zur Auszeichnung „Ausbildungs-Ass 2015“. Als starke Pluspunkte für die Region wertet sie den erfolgreichen Betriebsstart des KombiTerminals in Burghausen vor einem Jahr, aber auch die Auftragsvergabe bei der A 94 zur Schließung der Lücke nach München bis Oktober 2019.
Für die Zukunft des Mittelstands, vor allem aus der Sicht des Handwerks, definierte Georg Schlagbauer sechs Schwerpunkte und Aktionsfelder. Spontanen Beifall erntete er für ein Bekenntnis zu beruflicher Ausbildung und Abkehr vom „Akademisierungswahn“.
Demografischer Wandel: Die Veränderung der Altersstruktur wird sich in den kommenden Jahren verstärkt in der Gesellschaft und Wirtschaft auswirken. In 20 Jahren werde die Bevölkerungsgruppe der über 65-Jährigen um 35 Prozent zu- und die der 20- bis 65-Jährigen um 5 Prozent abgenommen haben. Ein wichtiges Augenmerk gelte deshalb der Fachkräftesicherung und -bindung. Da zeige sich, dass vor allem gutes Arbeitsklima, frühe Übernahmezusage und Weiterbildungschancen Fachkräfte im Unternehmen halten.
Chancen durch Zuwanderung und Flüchtlinge: Das Handwerk stellt sich der humanitären Herausforderung, Flüchtlinge und Zuwanderer zu integrieren. Diese Integrationsleistung könne aber nur über qualifizierte Ausbildung ohne Absenkung der Qualitätsstandards geschehen.
Digitalisierung: Hier sieht Schlagbauer Bayern mit der Breitbandinitiative auf einem guten Weg. Durch Trends wie autonom fahrende Pkw sieht der Handwerkspräsident gutes Potenzial für mittelständische Unternehmen.
Klimaschutz und Energiewende: Auch hier sieht Schlagbauer eine Herausforderung und Potenzial für den Mittelstand, zum Beispiel in der energetischen Gebäudesanierung, die endlich auch vom Gesetzgeber gefördert werden sollte. Das sei ein Beitrag zum Klimaschutz, aber auch Wirtschaftsförderung.
Generationswechsel im Mittelstand: Allein in Bayern sind 20 Prozent der Inhaber von Handwerksunternehmen, das entspricht rund 40 000 Betrieben, über 55 und stehen zur Übergabe an, ob innerhalb der Familie oder extern. Vor diesem Hintergrund fordert das Handwerk eine mittelstandsverträgliche Erbschaftssteuerregelung. Sonst könne es passieren, dass vor allem die kleineren Betriebe und deren Arbeitsplätze aus steuerlichen Gründen eine Übergabe nicht überstehen.
Zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands zählen laut Schlagberger nicht nur bezahlbare Energiepreise für die Unternehmen, sondern auch ein Verzicht auf überbordende Bürokratie, wie sie gerade im Gefolge des Mindestlohns entstanden sei.ede
- CSU Burghausen