Zur Vereidigung des neuen Stadtrats Martin Lengfellner war auch sein Vorgänger im Amt, Rupert Bauer, zugegen und übergab seinen Sitz persönlich. Rupert Bauer war es ein Anliegen mit seinem Rücktritt einem neuen Gesicht eine Chance zu geben, im Stadtrat mitzuwirken. Er wünschte Martin Lengfellner viel Glück und Freude mit dem neuen Amt. Der neue Stadtrat nahm den Sitz im Bürgerhaus dankend an.
Martin Lengfellner ist jetzt Stadtrat
20. Juli 2019 - Burghauser Anzeiger
Nachrücker für den ausgeschiedenen Rupert Bauer – Stadtplanung ist sein Schwerpunkt
Burghausen. Als Nachrücker für Rupert Bauer wurde in der Stadtratssitzung am Mittwoch Martin Lengfellner vereidigt. Er wird im Bauausschuss sein und als Stellvertreter für Hauptausschuss, Werkausschuss und Ferienausschuss die Stadtpolitik mitgestalten. Lengfellner kandidierte auf dem Spitzenplatz der CSU bei der Kommunalwahl 2014. Dem 45-Jährigen gelang es damals dennoch nicht, einen Sitz im Stadtrat zu bekommen. Er stand auf dem zweiten Platz der Nachrücker hinter Bernhard Harrer. Der kam dann für die nach Mehring gezogene Gertraud Ertl in den Stadtrat. Lengfellner folgt nun für Rupert Bauer nach, der dem Stadtrat sage und schreibe 47 Jahre angehört hat und in diesen Tagen 80. Geburtstag feierte.
Martin Lengfellner ist Produktingenieur bei der Siltronic und prüft Wünsche der Kunden, also der Chiphersteller auf ihre technische Machbarkeit hin und wie sie in die Fertigung umgesetzt werden können. Geboren in Neumarkt-St. Veit, wuchs er in Kraiburg auf, war Chemikant in Gendorf, studierte an der FH München Bauingenieurwesen und arbeitete zunächst bei der Stadt München für die Straßenplanung.
Im Jahr 2004 wechselte Lengfellner zur Siltronic und zog 2009 mit Ehefrau und zwei Söhnen nach Burghausen. In seiner Freizeit betreibt er gern Sport, so beim AH-Fußball, Joggen, Schwimmen und Radeln. Ehrenamtlich tätig ist er in der Pfarrei St. Konrad als stellvertretender Pfarrgemeinderats-Vorsitzender sowie als ehrenamtlicher Richter am Verwaltungsgericht München in Sachen Ausländerrecht. Ein wesentliches Anliegen ist ihm nach eigenen Worten das Salzachzentrum. Da bemängelt er vor allem: „Man hätte schon viel früher merken müssen, dass das nichts wird.“ Stadtentwicklung und Verkehrskonzepte seien die Themen, die ihn besonders interessieren. Wichtig und gut nennt er da die Einbeziehung der ISEK-Experten.
Die Räte gratulierten am Mittwoch nicht nur Rupert Bauer zum 80. Geburtstag, sondern auch Helmut Fabian, der an dem Tag 65 Jahre alt wurde. − rw
Aus dem Burghauser Anzeiger vom 19. Juli 2019
Nach 47 Jahren: Rupert Bauer geht in den politischen Ruhestand
17. Juni 2019 - Burghauser Anzeiger
Der Burghauser Stadtrat hört aus Altersgründen kurz vor seinem 80. Geburtstag auf – Nachrücker ist Martin Lengfellner
Aus dem Burghauser Anzeiger vom 15. Juni 2019:
Burghausen. 47 Jahre, mehr als sein halbes Leben
war Rupert Bauer im Stadtrat: Nun hat er aus Altersgründen sein Mandat
aufgegeben. „Mit 80 mach ich’s nicht mehr, hab ich immer gesagt“,
erklärt der Burghauser. Im Juli wird er diese Marke erreichen, die
Gesundheit ist auch nicht mehr die beste und die Großfamilie braucht den
Opa. In der jüngsten Stadtratssitzung wurde er als dienstältester
Stadtrat verabschiedet. Nachrücker für die CSU ist Martin Lengfellner.
Mit dem 45-jährigen Lengfellner verjüngt sich die Fraktion und das
entspricht ganz den Wünschen von Rupert Bauer: „Die jungen Leute gehören
in den Stadtrat!“
Bürgermeister Hans Steindl, der im selben Jahr in
den Stadtrat gewählt wurde wie Rupert Bauer, würdigte das
außerordentlich lange Wirken seines Stadtratskollegen. 47 Jahre war
Bauer Stadtrat, ebenso lange war er im Bauausschuss, 27 Jahre war er
Schulreferent und acht Jahre dritter Bürgermeister. „Rupert Bauer war
ein Stadtrat mit Ortskenntnis, der sich immer gewissenhaft auf jede
Sitzung vorbereitet hat und der immer den Grundsatz der Gleichbehandlung
aller Bürger im Kopf hatte“, so Steindl. Als ehrenamtlicher
Verwaltungsrichter sei er auch immer an einem Konsens orientiert
gewesen. Besonders hob Hans Steindl die „großartige Mitarbeit“ im
Bauausschuss heraus: Hier hat Bauer nach eigenen Angaben nur maximal
fünf Mal in den ganzen 47 Jahren gefehlt.
CSU-Fraktionskollege
Dr. Gerfried Schmidt-Thrö würdigte den langjährigen Weggefährten, mit
dem er immerhin 17 Jahre lang gemeinsam im Stadtrat war. Als er selbst
ins Gremium gewählt wurde, sei ihm geraten worden, bei Unklarheiten den
Rupert zu fragen: „Der weiß das eh.“ Schmidt-Thrö sprach auch ein
unangenehmes Thema in der politischen Laufbahn von Rupert Bauer an: Als
ihn nach der Wahl 2014 seine Fraktionskollegen nicht mehr als Dritten
Bürgermeister unterstützt haben, sondern stattdessen Norbert Stranzinger
bestimmt haben. „Das hat dir weh getan“, so Schmidt-Thrö, „aber jetzt
ist zwischen uns allen persönlich wieder alles in Ordnung und wir haben
sehr gut zusammengearbeitet.“
Das konnte Bauer in seiner kurzen
Abschiedsrede nur unterstützen. Er habe schon mit insgesamt 88
Stadträten zusammengearbeitet und kann immer noch sagen: „Es macht
Spaß.“ Als großen Höhepunkt in seiner langen Zeit als Stadtrat sieht er
die Landesgartenschau 2004, „das war eine so schöne Sache.“Auch die
allererste Fahrt in die französische Partnerstadt Fumel 1975 hat er in
bleibender Erinnerung behalten: „Es wusste keiner, ob wir überhaupt
angekommen sind; fürs Telefon hätte man sechs Stunden anstehen müssen.“
Rupert
Bauer ist gebürtiger Burghauser. Er arbeitete über drei Jahrzehnte lang
bei der Marathon/OMV. Seine fünf Kinder sind ebenfalls in Burghausen
geboren; heute hat er außerdem zwölf Enkel. „Da wird’s nicht ruhig“, ist
er für seinen politischen Ruhestand zuversichtlich. Ein Schlaganfall
vor ein paar Jahren brachte ihm gesundheitliche Einschränkungen, jedoch
beendete er nicht sein politisches Engagement. Seiner Bürgernähe, die
Hans Steindl erwähnte, hat er es zu verdanken, dass er so oft ohne Pause
wiedergewählt wurde. Am Wöhrsee trifft man Rupert Bauer stets, um
wichtige Burghauser Themen zu besprechen – und das wird sich auch nicht
ändern, so verspricht der Politiker im Ruhestand, er will weiter
informiert bleiben.
Mit einem Appell an die jüngeren Leute in Burghausen, sich einzubringen, beendete Rupert Bauer seine politische Karriere: „Es herrscht eine tolle Stimmung hier bei uns“, versprach er. Besonders die Verwaltung lobte er und bedankte sich namentlich bei vielen guten Mitarbeitern. „Bemüht euch“, sagt Bauer im Gespräch mit dem Anzeiger. „Burghausen ist keine arme Stadt, hier kann man wirklich was bewegen. Burghausen ist es wert!“cts